Ja, was war denn das Besondere? Zunächst die ganz nüchternen Fakten, welche in die Berichterstattung jeder Meisterschaft der Poker-Bundesliga passen würden: 51 Teilnehmer, welche nach 7-stündigem Kampf mit Rene Häusler aus Niederdorf letztendlich ein bekanntes Gesicht zum Sieger kürten. Damit hat er nach seinen beiden Titeln aus dem Jahr 2012 nun bereits zum dritten Mal Einzug in die „Hall of Fame“ genommen. So eine Möglichkeit der Aufnahme in das Geschichtsbuch der Poker-Bundesliga war Michael Zander aus Leipzig nach einer Vielzahl von Turniererfolgen erneut verwehrt.
Im Kampf um die Meisterschaft bis zum Final Table hat eindeutig das spielerische Vermögen die Oberhand über den Spielverlauf. Danach wird am Final Table mehr und mehr der Glücksfaktor mittels Blindstruktur zur Weichenstellung des Geschehens. Spätestens im Heads Up liegt der Erfolg vielmals im Bereich des Zufalls. SO auch bei diesem Turnier, obwohl Michael Zander zu Beginn des Heads Up dominierend ins Finale startete. Am Ende musste er sich mit Platz 2 begnügen. Micha konnte damit aber sportlich und fair umgehen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Final Table – Qualifikanten: Torsten Zabelt aus Dresden (Platz 3), Andre Kühn aus Chemnitz (4), Jörg Gurbicz aus Freital (5), Sebastian Braun aus Frankenberg (6), Alexander Bergmann aus Jahnsdorf (7), Andriy Melnyk aus Leipzig (8), Lars Schmidt aus Glauchau (9) und Benjamin Behrens aus Erfurt (10).
Der sportliche Ausgang sagt aber wenig über den Gesamtcharakter der Kreismeisterschaft Chemnitz 2015 aus. Ich habe mich in der Vergangenheit schon öfter über die Partnerschaft zwischen der Poker-Bundesliga im Bereich Ost und den Spielern aus dem Verband der Hörgeschädigten in unserer Region geäußert – und das immer absolut positiv. Alle meine Berichte waren geprägt von der großen Achtung, die ich diesen Menschen gegenüber aufbringe: Hochachtung und Respekt. Durch ihre Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und beispielgebendes Miteinander sind sie für mich, sowie für unseren Floorman Frank Huber und unsere Dealer, Vorbilder. Für uns war es ein Genuss, diese doch sehr aufwändig vorbereitete Meisterschaft durchzuführen. Deshalb sind wir auch gern der Einladung gefolgt, die erste Kreismeisterschaft Chemnitz in deren Vereinshaus auszurichten. Allen 16 hörgeschädigten Teilnehmern, deren Gäste aber vor allem den netten Frauen, die für das leibliche Wohl in den Räumen des Verbandes der Hörgeschädigten in Chemnitz gesorgt haben, gilt unser Dank. Es war eine sehr schöne Meisterschaft und wir freuen uns alle schon auf die diesjährige Bezirksmeisterschaft Chemnitz am 19. September an gleicher Stätte.
Dr. Klaus Dietze
-Turnierleiter-
Herzlichen Dank an Bernd Metschke für diese tollen Bilder: